Blutiges Schröpfen
Das Schröpfen ist eine Therapie aus dem Bereich der Naturheilkunde und eines der ältesten Therapieverfahren. Ziel ist, schädliche oder krankmachende Stoffe aus dem Körper zu entfernen. Geschröpft wird meist mit mehreren kleinen Gefäßen aus Glas oder Kunststoff. Sie werden auf den Körper platziert und ein Unterdruck erzeugt.
Was ist Schröpfen?
Ausschlaggebend für die Wirksamkeit des Schröpfens ist die Wahl der richtigen Schröpfstelle und des geeigneten Verfahrens. Die wichtigsten Schröpfzonen befinden sich auf dem Rücken. Vor jeder Behandlung werden die Schröpfstellen auf Basis eines Tastbefundes definiert. Dabei wird nach Verhärtungen im Unterhaut- und Muskelgewebe, sogenannten „Gelosen“, gesucht. Je nachdem, wie diese beschaffen sind, wird entweder das trockene (unblutige) oder das blutige Schröpfverfahren angewendet.
Trockenes (unblutiges) Schröpfen
Beim trockenen Schröpfen wird die Haut durch Unterdruck angesaugt. Es kommt zur verstärkten Durchblutung des Gewebes, rote Blutzellen treten aus den Gefäßen ins Gewebe über, und es entsteht eine lokale Entzündungsreaktion mit Rötung, Schwellung und Überwärmung. In der Folge werden verstärkt Stoffwechselprozesse aktiviert, die die Entzündungsreaktion bekämpfen. An der Schröpfstelle entsteht ein blauer Fleck (Hämatom).
Trockenes Schröpfen wird bei sogenannten Leerezuständen der Haut, auch „kalte Gelose“ genannt, angewendet. Dabei handelt es sich um eher chronische Beschwerden, bei denen der Schmerz tiefer sitzt als bei den heißen Gelosen und die Spannung des Bindegewebes vermindert ist.
Blutiges Schröpfen
Beim blutigen Schröpfen wird die Haut zunächst mit einer dünnen Nadel aufgeritzt, sodass nach dem Aufsetzen der Schröpfgefäße Blut austritt, das in den Gefäßen aufgefangen wird. Neben den Effekten, wie sie auch beim trockenen Schröpfen auftreten, verbessert das blutige Schröpfen die Fließeigenschaften des Blutes und der Lymphe.
Blutiges Schröpfen wird bei Füllezuständen, auch heiße Gelose genannt, angewendet. Heiße Gelosen entsprechen eher einem akuten Zustand, auf den zum Beispiel klopfende oder pulsierende Schmerzen im Gewebe, eine schnelle Rötung der Haut nach Berührung, ein vermehrter Bewegungsdrang und eine Verschlimmerung der Beschwerden bei Wärmeanwendungen hinweisen.
Schröpfkopfmassage: Was ist das?
Abgesehen von diesen beiden Formen des Schröpfens wird manchmal auch die Schröpfkopfmassage angeboten. Vor einer solchen Behandlung wird der Rücken mit Salbe eingerieben. Die Schröpfkopfmassage stellt eine Variante des trockenen Schröpfens dar: Bei diesem Verfahren wird das Schröpfgefäß in einem größeren Bereich hin- und herbewegt, wobei blaurote Verfärbungen entstehen.